Lektionen in Demut ! Nichts ist selbstverständlich !

 

Gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann.
Gib mir den Mut, Dinge zu ändern, die ich kann.
Und gib mir die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
(Reinhold Niebuhr)

 

 

Nach meinem letzten Post vor 2 Wochen war mir klar:
An diesem dritten März-Wochenende würde der kleine Absacker aus Gran Canaria kommen. Ich würde in Vorfreude darüber berichten, dass ich in 2 Tagen Talkgast bei Radio Dunas und der wunderbaren Daniela Kohler in deren Morgen-Sendung sein würde. Oder ich würde davon erzählen, dass im April der nächste Workshop ansteht, dass ich im Mai eine neue Keynote erstmals vortragen würde .....
Das ist gerade mal 14 Tage her und anstatt dessen sitze ich in der Realität am heimischen Schreibtisch, auf Gran Canaria herrschen sowohl Ausnahmezustand als auch Ausgangssperre und bei uns hier ist alles schon ziemlich vergleichbar.


Konjunktive wie "eigentlich", "wäre", "hätte" haben in diesen Tagen Hochkonjunktur und ich weiß nicht einmal, ob das, was ich da jetzt poste, schon morgen gar keinen aktuellen Bezug mehr hat. Das einzige, was ich weiß ist, was alles nun erst einmal NICHT sein wird. 14 Tage sind in den momentanen Zeiten ein gefühltes halbes Jahr und ich versuche in meinen Kopf zu kriegen, was da seit meinem letzten Artikel alles abging.

 

 

Aber keine Angst ! Dass ich mich hier jetzt zum Virus-Erklärbären aufschwingen würde, ist etwas, dass die Welt definitiv nicht braucht ! Jürgen Klopp sagte neulich: "Was soll der Scheiß, einen Fußballtrainer zu Corona zu befragen ?" Genau gleich verhält es sich meiner Ansicht mit Coaches und Speakern.

 

 

Und meine Quintessenz der letzten Tage und Wochen ist auch nicht sonderlich wissenschaftlich und schon gar nicht neu, zudem nicht originell und man könnte auch ohne mich und den kleinen Absacker drauf kommen. Doch jedes Mal, wenn zuletzt so oft etwas wegbrach, von geschäftlichen Terminen, Aufträgen und Chancen über Reisen, vertraute Annehmlichkeiten, Events bis hin zu Aktivitäten des täglichen Lebens erkannte ich folgende Muster:

 

Zunächst kommt da das kleine, bockige, innere dreijährige Kind, welches im Supermarkt vor der Kasse nicht das Spielzeugauto bekommt. Zumindest so oder ähnlich fällt in der Regel die erste Reaktion aus !
Weil man aber doch inzwischen trainiert ist, im Umgang mit seinen Triggern, Schatten und eben solchen Situationen, erfolgt das anerkennen und wandeln sehr zeitnah und am Ende bleibt der Satz:

 

 

Nichts ist selbstverständlich !!!

 

 

ein Fußballspiel anzuschauen, ob Bundesliga oder Kreisklasse
in den Urlaub oder einfach nur von A nach B zu reisen
auf ein Konzert oder eine Veranstaltung gehen
jeden Artikel kaufen zu können
zum Essen oder einen Kaffee trinken gehen
in die Schule oder zur Arbeit gehen
eine funktionierende Jahresplanung
Toilettenpapier
….

 

 

Ich gebe zu, dass ich in diesen Tagen verdammt viel Lösungslosigkeit anerkennen darf, bei weitem mehr, als mir lieb ist. Und ich darf mir selbst zugeben, gerade diesen Satz, diese so gar nicht neue Erkenntnis, momentan in einer Intensität spüren zu dürfen, wie sie unsere Jahrgänge wohl noch nie erlebten. Und weil definitiv gerade MEHR als genug zu diesem Thema im Umlauf ist und ich es schlicht und ergreifend mit Jürgen Klopp halte, möchte ich heute einfach nur diese Lektion in Demut teilen.

 

 

Diesen Absacker widme ich Eurer Gesundheit und vor allem den Menschen, die vielleicht gerade nicht das Problem haben, durch die Krise ihr Mindset zu hinterfragen, sondern die einfach momentan um ihre blanke Existenz kämpfen !
Bleibt gesund und alle Kraft und gute Ideen der Welt für Euch !